Der Mensch neigt dazu, seine Wege zu
seinen Zielen abzukürzen. Dabei wird oft der direkteste Weg gewählt.
Als Autist denke ich da anders. Da kann
ein Umweg die viel einfachere Lösung sein. Das scheint paradox,
doch möchte ich folgendes Beispiel zur Verdeuchtlichung der "Abkürzung" nehmen:
Wenn der direkte Weg durch Sümpfe
und Berge führt, jedoch der Umweg drum herum eben und trocken ist, so ist
dies der schnellere Weg.
Wenn man diese Fähigkeit, etwas
abseits zu denken, perfektioniert, findet man im Leben oft die
besseren, schnelleren und einfacheren Lösungen. Das nennt man dann
Effizienz.
In der Literatur, da halte ich es genau
umgekehrt. Ich sehe mit meinem roten Faden das Ziel klar vor mir. Den
Leser lasse ich den Faden höchstens erahnen, indem ich versteckte
Hinweise streue. Falsche Hinweise leiten den Leser jedoch bewusst
fehl.
So irren die Charaktere, begleitet vom
Leser, von einem Problem ins nächste. Erst kurz vor Ende der Geschichte laufen die Fäden wieder zusammen für das grosse
Aha-Erlebnis.
Den „besten“ Weg hier zu wählen
wäre viel zu langweilig. Da wäre die Geschichte nur wenige Seiten
lang. Deshalb sind Verirrungen und
Verwirrungen in diesem Sinne besser, denn nur das Leseerlebnis zählt.
Im wahren Leben lebe ich Effizient, im fiktiven Leben die Ineffizienz. In beiden Fällen ist der Umweg die bessere Lösung.
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